Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn Sie dieses Buch aufschlagen, erwartet Sie ein einzigartiges Panorama unseres so vielschichtigen Lebens. Lassen Sie sich auf innere Welten des Bewusstseins ein, die in aller Wahrheit unser „Zuhause“ sind. In unruhigen Zeiten wie diesen brauchen wir eine verlässliche Zukunftsperspektive, die der Natur selbst zugrunde liegt, denn die Menschheit geht gegenwärtig durch eine der dunklen Perioden ihrer Geschichte.
Notwendiger denn je ist daher das Wissen um die Realität kausaler und ethischer Werte, die nicht nur den Menschen einbeziehen, sondern ebenso die gesamte Natur, von der wir untrennbare Teile sind. Der Materialismus unserer Zeit hat die Evolution des Geistes jedoch in einem Maße erschwert, dass wir heute oft die wahren Lebensgrundlagen nicht erkennen. Hinzu kommt, dass wir allzu leicht geneigt sind, nur das als wahr anzuerkennen, was uns unsere fünf Sinne vermitteln, obwohl die eigentliche Realität in den unsichtbaren Bereichen unseres Seins liegt.
Dieser Realität widmete sich Hermann Knoblauch zeit seines Lebens. Er entwirft das Panorama einer von Leben, Bewusstsein, Geist und Intelligenz geleiteten Evolution und entblößt den Absolutheitsanspruch einer einseitig ausgerichteten Sichtweise, die nur experimentell erforschbare Materie anerkennt. Denn diese einseitige, analytisch selektierende Betrachtungsweise verhindert bislang den Blick auf das kausale Beziehungsgeflecht, das das Irdische mit dem Kosmischen verbindet, das Innere mit dem Äußeren.
Viele der Vorträge und Seminare, die Hermann Knoblauch jahrzehntelang als nationaler Leiter der Theosophischen Gesellschaft Point Loma (Covina) hielt, sind in diesem Buch, zum Teil in Auszügen, veröffentlicht. Sie geben einzigartige, das wissenschaftliche Denken aufrüttelnde Impulse. Seine Aussagen sind weder spekulativ, noch fügen sie bestehenden Theorien neue hinzu. Sie gründen sich allein auf nachvollziehbare Gesetze der Natur, die unantastbar die Zeitalter hindurch existieren und auch in naher und ferner Zukunft nicht durch menschliches Zutun verändert werden können.
Wissenschaft am Scheideweg
Theosophie bedeutet, die Welt in ihrer kausalen Realität zu erkennen, einer Realität, die uns für die Zukunft offensteht. Doch diese Zukunft beginnt, wie Hermann Knoblauch immer wieder in aller Deutlichkeit betont, nicht in einem Jahr, nicht in drei Wochen, auch nicht morgen. Denn „Zukunft“ resultiert aus dem „Heute“, aus dem „Jetzt“. Daher geht sein Ruf insbesondere auch an die Jugend. In seiner stets prägnanten Art macht er immer wieder bewusst, dass die Grundlagenforschung vielfach von falschen Axiomen ausgeht. Dies verhinderte bislang den Durchbruch zu einem humaneren Denken, zum Aufbrechen starrer und kristallisierter Gedankenformen.
Theosophie bedeutet auch, die Welt in ihren irdischen wie kosmischen Zusammenhängen zu erkennen. Hieraus ergibt sich ein Bild aus einer übergeordneten Warte, das erkennen lässt, welchen Platz der Mensch in dem großen Lebensdrama einnimmt. Sie bedeutet ebenso ein „Anders Denken“ – mit anderen Worten, Dogmatismus und wissenschaftsgläubigem Denken eine auf ethischen Werten basierende Weltanschauung gegenüberzustellen.
Hypothesen und Theorien
Wie weit wir von einem über das Materielle hinausgehenden Hintergrunddenken entfernt sind, wird durch den heutigen Theorien- und Hypothesendschungel deutlich. Stets fordert Hermann Knoblauch zu einem Umdenken auf. Dies sei notwendig, wenn wir nicht schon in naher Zukunft Opfer einer leblosen, materialistisch geprägten Wissenschaft sein wollen. Denn obwohl die Natur eine Einheit bildet, gibt es unzählige einander widersprechende Theorien, die trotz ihrer konträren Aussagen jeweils als die Wahrheit postuliert werden. Viele Beispiele zeugen aufgrund neuer Erkenntnisse jedoch von einem Umdenken. So dringen auf dem Gebiet der Nanotechnologie Wissenschaftler in völlig neue Bereiche vor. In der Biologie werden laufend unbekannte Mikroorganismen entdeckt, Lebewesen in ihren eigenen, uns fremden Welten. Auch die Quantentheorie brachte das vorherige mechanistische Weltbild ins Wanken und bestätigt doch nur, dass es außerhalb unserer sichtbaren Materie andere Realitäten gibt, die wir gerade erst zu erforschen beginnen.
Die Urknalltheorie
Theosophie sprengt ebenso die Grenzen eingefahrener materialistisch-dogmatischer Denkschablonen. Ein schwerwiegendes Beispiel ist die Urknall-Hypothese. Hierzu macht Hermann Knoblauch unmissverständliche Aussagen. Er zeigt, wie Theorien und Hypothesen so lange zurechtgebogen werden, bis sie den Anschein der Richtigkeit erwecken, obwohl der Geist sich weigert, sie nachzuvollziehen. Ein Rätsel bleibt nach wie vor, wie aus dem Nichts oder aus einem winzigen Aggregat von Materie Welten und schließlich Lebewesen mit Geist und Intelligenz entstehen können, ohne Plan, ohne Geist und Intelligenz. Wie kann aus toter Materie Leben entstehen? Leben kann nur aus dem Leben selbst entstehen!
Darwinismus
Auch den unverständlicherweise immer noch populären Darwinismus, der in Bezug auf geistige Entwicklung mehr Schaden angerichtet hat, als allgemein erkannt wird, stellt er stets als das dar, was er ist: er beschreibt die reine Transformation der Formen, die mit geistiger Evolution nicht das Geringste zu tun hat. Damit setzte er Akzente, die in naher oder ferner Zukunft Anerkennung finden werden, da es für sie keine Alternative gibt. Man fragt sich, wie gesunder Menschenverstand in blinder Gefolgschaft jahrzehntelang der Natur seine mechanistischen Denkschablonen aufzwingen konnte. Doch der menschliche Geist lässt sich auf Dauer nicht vergewaltigen. So ist die Theosophie durch einen ihrer wichtigsten und mutigsten Interpreten Wegweiser in eine Zukunft, die, unbeirrt von menschlichen Schwächen, von Geist, Intelligenz und Bewusstsein gelenkt und geleitet wird.
Philosophie und Religion
Dass die Religionen und Philosophien einen gemeinsamen Ursprung haben und daher kosmischen Gesetzmäßigkeiten folgen, wird durch seine Ausführungen ebenfalls erkennbar. Die Lehren über Karman und Reinkarnation haben vor allem in den östlichen Religionen eine große Bedeutung und stoßen im Westen auf ein immer größeres Interesse. Auch die Kreuzigung Jesu, der Ruf am Kreuz und die Taufe finden sich übereinstimmend in Allegorie und bildlicher Darstellung in vielen Überlieferungen wieder. Ihre ursprüngliche Bedeutung erfährt so eine bisher kaum bekannte tiefere Darlegung.
Auf der Grundlage alter Überlieferungen legt Hermann Knoblauch überzeugend dar, dass jeder der großen Weisen, wie Gautama, der Buddha, Śankarâchârya in Indien, Lao-tse in China oder in anderen Ländern Jesus, Empedokles, Pythagoras oder Apollonios von Tyana, dieselben Prinzipien lehrte und die Aussagen daher in ihrer Essenz übereinstimmen.
Faszination Ägypten
Ägyptenliebhaber – und nicht nur sie – können sich freuen, denn Hermann Knoblauch geht auch auf die wenig bekannte tiefere Bedeutung der Tempel und Pyramiden Ägyptens ein. Erstaunlich ist, dass das Wissen der alten Ägypter heute noch so aktuell ist wie vor Tausenden von Jahren. Davon zeugen auch die Papyri, die die vor- und nachtodlichen Zustände des Menschen offenlegen und hier in kaum bekannter Weise erläutert werden. Tatsächlich gehen sie uns alle an, denn die geschilderten Vorgänge beruhen auf unveränderbaren Naturvorgängen.
Es gibt es also: das „Wissen hinter dem Wissen“! Hier schließt sich der Kreis vom „alten“ Wissen zur „Unendlichkeit“ – in der wir leben und unser ganz spezielles individuelles Dasein haben.
Alte Astrologie und interplanetarische Zusammenhänge
Das Himmelsgewölbe ist ein weiteres Thema, das seit jeher die Menschen fasziniert. Der Einfluss der zwölf Konstellationen des Zodiak oder Tierkreises auf unsere Erde, auf die verschiedenen Zeitalter und nicht zuletzt auf uns Menschen ist zeitloses, doch stets streng gehütetes Wissensgut. Obwohl Hermann Knoblauch bei einem der bekanntesten Astrologen Deutschlands studiert hat, geht es ihm nie darum, Horoskope zu erstellen und astrologische Deutungen vorzunehmen. Sein Anliegen ist vielmehr gemäß der alten Astrologie, die in früheren Zeiten die „Wissenschaft der Wissenschaften“ war, interplanetarische Zusammenhänge aufzuzeigen. Auf ungeahnte Weise offenbart er seinen Lesern ihr Eingebundensein in das grenzenlose Universum, in die unermesslichen Räume, in denen wir die Äonen hindurch unsere Heimat haben.
Leben und Tod – das ewige Stirb und Werde
Aufgrund der tiefgehenden Ausführungen über den Tod und die nachtodlichen Bewusstseinszustände wird die unmittelbare Konsequenz unserer Gedanken und Handlungen für die Zukunft und damit auch für die nachtodlichen Zustände erkennbar: Immer werden wir exakt das ernten, was wir gesät haben. Das macht deutlich, in welchem Ausmaß wir unser Schicksal selbst bestimmen können. Hierin liegt nicht nur die einzige von Menschen nicht manipulierbare Gerechtigkeit, sondern auch unsere Hoffnung auf eine menschenwürdigere Zukunft. Daher: Theosophie als Chance!
Ethik – der Prüfstein für Wahrheit
Hermann Knoblauch weist auch immer wieder darauf hin, dass in allen Bereichen des menschlichen Zusammenlebens und in allen irdischen und kosmischen Zusammenhängen eine universale Ethik wirksam ist. Von dieser übergeordneten Ethik unterscheidet er die verschiedenen Moralsysteme: die von Menschen zusammengestellten zweckdienlichen Übereinkünfte, die nur einen begrenzten Gültigkeitsbereich haben. Ethik ist daher keine Moral. Er führt aus, dass es im gesamten Universum nichts Totes gibt, dass das Universum vielmehr aus Myriaden lebender Wesen der unterschiedlichsten Art, Ausdehnung und Evolution gebildet ist. Als Vordenker bringt er wieder in das öffentliche Bewusstsein, dass kein Mensch zu wahrem Wissen gelangen kann, wenn er diese übergeordneten Zusammenhänge, diese innere Verwandtschaft aller Wesenheiten nicht berücksichtigt, denn sie sind ein wirkungsvoller Prüfstein für Wahrheit.
Appell als Vermächtnis
In aufrüttelnden Appellen richtet sich Hermann Knoblauch an Wissenschaft und Forschung und auch an jeden Einzelnen von uns: Wir müssen uns wieder auf die inneren, eigentlichen Werte unseres Daseins besinnen, auf die tatsächlichen Realitäten, die ursächlich unser Leben bestimmen. Wir müssen davon abgehen, die Natur lediglich als einen aus toter, lebloser Materie bestehenden Mechanismus zu betrachten. Dieses fatale Denken ist die Grundlage für die eingefahrene, eingleisige materialistische Sackgasse, in der wir uns trotz vieler auch positiv zu wertender Errungenschaften der Wissenschaften befinden. Wir sollten umkehren, solange es noch Zeit ist. Umkehren und uns hinwenden zu einer von Leben, Geist und Bewusstsein beseelten Natur, in der es nichts Totes gibt, in der selbst die als tot erscheinenden Formen von Leben erfüllt sind.
Wenn wir uns diesen Erkenntnissen Schritt für Schritt nähern, öffnen sich ganz erstaunliche Einblicke in eine uns bisher verborgene Welt; sie lassen den tieferen Sinn des Lebens erkennen und geben neue Hoffnung.
Wenn Sie sich, liebe Leserin und lieber Leser, nun mit einer hoffnungsfrohen Erwartung dem einen oder anderen Thema zuwenden, werden Sie erstaunt sein und die Welt mit „anderen Augen“ sehen!
Bärbel Ackermann
Vorsitzende der Theosophischen Gesellschaft
Point Loma – Covina (USA), Deutschland,
– in der Tradition der US-amerikanischen Gründungsgesellschaft –
Hannover, Herbst 2024